Nachhaltigkeit bei Abbau, Transport und Verarbeitung von Naturstein

Langlebigkeit

Naturstein ist grundsätzlich gesehen ein langlebiges Material – auch im Außenbereich.
Dies belegen zahlreiche Bauwerke und Kunstgegenstände schon seit der Steinzeit.

Es gibt zwar unter den verschiedenen Gesteinssorten große Unterschiede, aber selbst Sandstein – in guter Qualität -  hält normalerweise deutlich länger als 100 Jahre.

Der Obelisk von Luxor hingegen auf der Place de la Concorde in Paris besteht aus ägyptischem Rosengranit und zeigt immer noch keine Spuren der Verwitterung. Er ist über 3300 Jahre alt.

Umweltverträglichkeit

  • Als Naturprodukt ist Stein größtenteils sehr gut zu recyceln (z.B. zu Schotter, Mauersteinen).
  • Der Energieverbrauch und somit auch der CO2-Ausstoß  bei der Gewinnung ist verhältnismäßig gering. Beim Transport hängt dies stark von der Entfernung ab. Grundsätzlich ist die Lieferkette vergleichsweise kurz (Steinbruch > Verarbeiter > (Zwischenhändler >) Endkunde).
  • Landschaftsverbrauch, Renaturierungsmaßnahmen nach Stillegung eines Steinbruchs sind je nach Land geregelt oder ungeregelt.


Deutschland hat vergleichsweise hohe Umweltauflagen. Auch die europäischen Nachbarn haben relativ hohe Standards.
Bei vielen anderen Herkunftsländern steht hier ein großes Fragezeichen.

Länder wie China und Indien  haben sich zumindest noch nicht durch einen besonders verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt hervorgetan.
(Stand: Anfang 2012).

Sozialverträglichkeit

In Deutschland und in weiten Teilen Europas sind die Arbeitsbedingungen beim Abbau und bei der Verarbeitung von Naturstein gesetzlich geregelt.
Unter Anderem in China, Indien, Brasilien, Südafrika und Iran sind folgende Standards nicht sicher gewährleistet:

  •  keine Kinderarbeit und Zwangsarbeit
  •  existenzsichernde Löhne
  •  keine Diskriminierung
  •  Arbeitsschutz der Beschäftigten
  •  Recht auf Kollektivverhandlungen
  •  festes Beschäftigungsverhältnis

Ich kenne zwei glaubwürdige Zertifikate in Deutschland für den fairen Natursteinimport aus Indien bzw. China (Stand Anfang 2012):
            Xertifix und Win=Win
Diese Organisationen bemühen sich in Zusammenarbeit mit humanitären Hilfseinrichtungen wie Misereor  „Fairtrade“ anzubieten. Aufgrund von Schwierigkeiten bei der Kontrolle bis zur Gewaltanwendung muss der aktuelle Stand der Dinge noch immer wieder neu angefragt werden.

Um Transparenz bei der Herkunft und dem Verarbeitungsort der Steine herzustellen,
teile ich dieses dem Kunden mit.
Alternativen zum Import von Naturstein aus den problematischen Ländern sind eine Vielzahl an Materialien aus Deutschland und den europäischen Nachbarländern.
Granite, Vulkanite, Gneise, Sandsteine, Kalksteine und Marmor sind einige Beispiele.
Ein hier abgebauter und verarbeiteter Stein muss keineswegs teurer sein als ein Import aus anderen Kontinenten.
Die Preise sind weltweit immer wieder in Bewegung.
Dieses und weitere Veränderungen wie Trends bei Farbe, Oberflächenbeschaffenheit, Kombinationen sowie ein wachsendes Bewusstsein für Nachhaltigkeit und die Identifikation mit einer Region oder einem Land machen Natursteine aus Deutschland und Europa wieder attraktiver.